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Von: Mario Giglio
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Neues Jahr, neue Anime-Season, neue Titel und Staffeln. Welche Ihr davon bestenfalls nicht verpassen solltet, verraten wir Euch in unseren Winter-Highlights. Diesmal mit dem Finale von Attack on Titan, einem frischen Demon-Slayer-Arc und Neustarts wie Sabikui Bisco oder dem Shakespeare-inspirierten Requiem of the Rose King.
Crunchyroll und Wakanim dominieren die laufende Winter-Season 2022 fast noch mehr als sonst. Aniverse von Amazon Prime Video lassen die beiden führenden Anime-Streamingdienste für Simulcasts lediglich die Adaption des Fantasy-Mangas „Saiyuki Reload -Zeroin-“, während das etwas obskure HIDIVE mit der dritten Season von „Teasing Master Takagi-san“ aufwartet. Bei Netflix gingen immerhin noch ein paar neue Folgen der neuen „Shaman King“-Adaption online. Anime on Demand hingegen wurde im Dezember endgültig in den Schwesterndienst Crunchyroll integriert.
Anime-Herbst 2021: Die besten Serien der Season
Einen Blick ins lineare TV-Programm von ProSieben MAXX offenbart, dass die übernatürliche Light-Novel-Adaption „Shakugan no Shana“ seit dem 14. Januar immer freitags gegen 22 Uhr (nach dem Animefilm) in der Anime Night des Senders läuft. Am Dienstag, den 1. Februar startet um 18.30 Uhr auch der „Reverie Arc“ des Piratenserien-Dauerbrenners One Piece (wir berichteten). Nach der Free-TV-Premiere sind die neuen Episoden auch online streambaRRR.
Highlights des Anime-Winters 2022:
Blade Runner: Black Lotus
„Blade Runner: Black Lotus“ spielt im Jahr 2032 und handelt von einer Replikantin namens Elle, die sich nach dem sogenannten Black Out im Jahr 2022 in Los Angeles durchschlägt und auf bekannte Gesichter aus dem Franchise trifft. Damals wurden sämtliche Daten über produzierte Replikant:innen durch eine EMP-Detonation gelöscht, woraufhin die Herstellung weiterer Modelle verboten wurde und die Tyrell Corporation vor dem Ruin stand.
Neben den Regisseuren Shinji Aramaki („Appleseed“) und Kenji Kamiyama (Ghost in the Shell: Stand Alone Complex), die auch an der Netflix-Serie „Ghost in the Shell: SAC 2045“ gearbeitet haben, ist Shinichiro Watanabe (Cowboy Bebop, Terror in Resonance) als kreativer Produzent mit an Bord. Von ihm stammt auch der Anime-Kurzfilm „Blade Runner: Black Out 2022“, der als Begleitstück zur Film-Fortsetzung „Blade Runner 2049“ veröffentlicht wurde.
Zu sehen ist der „Blade Runner“-Anime bei Crunchyroll, die das Format zusammen mit adult swim in Auftrag gegeben und schon etwas vor der regulären Winter-Season online gestellt haben.
13 Episoden - Serienstart war am 14. November
Demon Slayer: Entertainment District Arc
Auf die Serienversion des „Mugen Train“-Film-Arcs folgt diesen Winter der sogenannte „Entertainment District“-Arc von Demon Slayer, der immer noch zur zweiten Staffel zählt. In diesem Handlungsbogen verschlägt es Tanjiro und Co. in den Yoshiwara-Unterhaltungsbezirk, wo sie sich mit einem Dämon namens Daki herumschlagen müssen.
Es ist der mittlerweile achte Arc der Serie, den ihr auf Wakanim und Crunchyroll mitverfolgen könnt. Die erste Staffel lief auch schon bei ProSieben MAXX im deutschen Free-TV.
Arc-Start war am 5. Dezember
Miss Kuroitsu from Monster Development Department
Auf die Frage, wer eigentlich die unzähligen Monster entwirft und entwickelt, gegen die japanische Tokusatsu-Superheld:innen und Magical-Girls in die Schlacht ziehen müssen, hat die Comedy „Miss Kuroitsu from Monster Development Department“ die Antwort. Im Auftrag der Bösewichtsorganisation Agastia tüfteln Frau Kuroitsu und ihr Doktor-Kollege unermüdlich an gefährlichen Gegenspielern, wobei ihre größten Feinde brutale Deadlines und fehlendes Budget sind. So präsentieren sie in der ersten Folge etwa ein in letzter Minute zusammengekratztes Design für eine Nessie-inspirierte Kreatur, die kaum kompetent daherkommt, aber immerhin die kawaii-versessene Leiterin der Organisation überzeugt. Sie ist auch diejenige, die das Design des wilden Wolfmonsters Wolf Bete kurzerhand ändert und ihn in eine vollbusiges Monstergirl verwandelt. Immerhin erweist sich der unerbittlich wirkende Manager Meister Megistus als äußerst verständnisvoller Arbeitgeber, der die Wichtigkeit einer ausgewogenen Work-Life-Balance versteht...
Auffindbar ist die klamaukige Arbeitsplatzkomödie bei Crunchyroll.
Serienstart war am 9. Januar
Requiem of the Rose King
William Shakespeare - aber als Anime? Wer bei dieser Beschreibung die Ohren spitzt, sollte auf jeden Fall in „Requiem of the Rose King“ hineinschauen, auch wenn sich die Animeadaption von Aya Kannos Mangavorlage weder an die Quellenstücke „Richard III.“ und „Heinrich VI.“, geschweige denn den realen Rosenkrieg zwischen den englischen Adelshäusern York und Lancaster hält. Vielmehr konzentriert sich die Serie auf eine ganz neue Interpretation des im Stück als deformiert bezeichneten Richard, der seinen Vater unbedingt auf dem Thron sehen will. Melodramatisch und mit der Ästhetik gotischer Horrormärchen galoppiert man dabei durch eine fiktive Version der historischen Ereignisse, bei denen Richard vor allem mit seiner eigenen, imaginierten Unzulänglichkeit und inneren Dämonen zu kämpfen hat. Anstelle einer Deformierung (die realhistorisch ohnehin auf Tudor-Propaganda zurückzuführen war), ist der Körper dieses Richard III. nämlich intersexuell, wodurch der Thronfolger von Minderwertigkeitskomplexen heimgesucht wird.
Der Vorhang öffnet sich bei Wakanim.
24 Episoden - Serienstart war am 9. Januar
My Dress-Up Darling
Ein Special-Interest-Anime, der gleichzeitig eine Romanze und das mit das am besten animierte Format der Season ist, kommt auch nicht allzu oft vor. Die Rede ist von „My Dress-Up Darling“ aus dem Studio CloverWorks, das auf einem Manga von Shinichi f*ckuda basiert. Es ist die Story von Wakana Gojo, der sich seit seiner Kindheit für traditionelle Hina-Puppen interessiert und von seinem Großvater lernt, diese selbst zu bemalen und Kleider für sie zu nähen. Wegen einer traumatischen Erfahrung in seiner Kindheit behält er seine Leidenschaft allerdings für sich und auch sonst sieht er sich eher als Außenseiter. Eines Tages fliegt sein Hobby aber in Anwesenheit seiner extrovertierten Klassenkameradin Marin Kitagawa auf, die keinen Hehl daraus macht, auf Animes zu stehen, auch wenn manche sie dafür komisch angucken. So reagiert sie ganz anders, als Gojo es erwartet hätte, und bittet ihn kurzerhand, ihr beim Nähen von Cosplay-Kostümen zu helfen. Das alles wirkt auf den ersten Blick sehr charmant und hochwertig animiert - und wenn das äußerst stilisierte Ending zur Serie keine Anspielung auf das klassische „Urusei Yatsura“-Opening ist, fresse ich einen Besen...
Falls der Titel wie auf Euch zugeschneidert klingt, könnt Ihr ihn sowohl bei Crunchyroll als auch bei Wakanim streamen.
12 Episoden - Serienstart war am 9. Januar
Attack on Titan - Final Season Part 2
Während die Attack on Titan-Mangavorlage von Hajime Isayama bereits im letzten Jahr endete, läuft nun auch das finale Kapitel der Animeadaption. Weiter ging es mit der insgesamt 76. Folge namens Verurteilung (4x17).
So ging es zu Beginn der vierten Staffel weiter: Seit dem ersten Angriff des Kolossalen Titans sind bereits sechs Jahre vergangen, wonach es immer wieder Expeditionen jenseits der Mauer Maria gegeben hat. Nun, wo die Wahrheit über die Titanen und die Welt hinter der bekannt ist, wollen die Menschen um Eren und Co. immer noch zum Meer gelangen, um endlich ihre Freiheit zu genießen. Doch bis dahin müssen noch viele Opfer gebracht werden.
In den ersten 16 Folgen der Season hat sich Eren Jäger aus bisher unbekannten Gründen gewandelt und stellt sich nun selbst gegen seine langjährigen Gefährt:innen. Er scheint einen Plan zu haben, um die Regentschaft der Titanen zu beenden, auch wenn er sich dafür eventuell selbst opfern muss. Zuletzt sahen wir unter anderem auch, wie Marley einen Gegenangriff auf Libero startet, seine Kämpfer mit Reiner und Luftschiffen eintreffen, Floch auf der Suche nach Zeke ist und Levi sich im Bauch des Beast Titans wiederfindet.
Die letzte Hälfte der Finalstaffel ist bei Crunchyroll und Wakanim zu finden.
Finalpart-Start war am 10. Januar
Hier kannst Du „Attack on Titan Final Season - Staffel 4 - Vol.1 (Blu-ray)“ bei Amazon.de kaufen
Attack on Titan Final Season - Staffel 4 - Vol.1 (Blu-ray)
Tribe Nine
Baseball ist die mit Abstand beliebteste Sportart Japans, weshalb es natürlich jede Menge Manga- und Animeserien zum Thema gibt. „Tribe Nine“ hat damit herzlich wenig zu tun und ist für den Sport etwa das, was „Sk8 the Infinity“ in der letzten Winter-Season für das Skateboarding war. Es werden zwar Grundzüge der Disziplin aufgegriffen, im Grunde ist die überzogene Sportserie aber eher eine Ausrede, um kunterbunte Charaktere mit verschiedenen Spezialfähigkeiten im sogenannten Extreme Baseball gegeneinander antreten zu lassen. Auf diese Weise werden in diesem dystopischen Neo Tokyo nämlich Konflikte zwischen den Tribes genannten Gangs geklärt, wobei wir natürlich die Spiele des Underdog-Teams mitverfolgen, das gerade ein neues Mitglied mit Potential aufgenommen hat. Das alles wird sehr „anime“, wenn zum Beispiel Thunfischfischer Taiga seine seltsam-relevanten Anglerfähigkeiten ins Spiel bringt, der gegnerische Business-Tribe einen Mech-Suit auspackt oder im Finale des ersten Spiels das Äquivalent des Tokyo Towers zerstört wird.
Ob die Serie für Euch ein Homerun ist, könnt Ihr bei Wakanim austesten.
Serienstart war am 10. Januar
Sasaki and Miyano
Bei „Sasaki and Miyano“ ist eigentlich genau das drin, was man auf den ersten Blick vermuten würde: Eine zauberhaft-einfache Slice-of-Life-Bishonen-Romanze zwischen zwei Schülern. Erzählt wird aus der Perspektive des kerligeren Badboys Sasaki-senpai, der im Kontext von BL-Mangas und -Animes als seme (also Top) bezeichnet werden müsste und vor der Begegnung mit dem niedlicheren Miyano-chan, dem uke (also Bottom) im Duo, noch nie in einen Jungen verknallt war. Die ganzen Fachbegriffe des Genres, in dem sich die beiden offenbar selbst befinden, lernt Sasaki schließlich durch Miyano, nachdem er ihn mit seiner Liebe für BL- und Yaoi-Mangas ansteckt - alles ganz kumpelig-hetero, versteht sich. Oder etwa nicht? Die Story springt dabei episodenhaft in der Historie der beiden hin und her. Angefangen beim ersten Treffen, wenn Sasaki seinen neuen Schwarm vor einer Schlägerei bewahrt. Animiert wurde die Adaption von Sho Harusonos Manga im Studio Deen, wo ganz früher auch die Yaoi-Animeserie „Gravitation“ entstand.
Wer in the mood for love ist, schaut bei Wakanim vorbei.
12 Episoden - Serienstart war am 10. Januar
Sabikui Bisco
Das neue Animestudio OZ steuert mit seinem ersten Titel, einer Adaption des gleichnamigen Light Novels von Shinji Cobkubo, gleich eine der originellsten neuen Serien der Season bei. Nicht von der Prämisse her, die ist mit einem postapokalyptischen Japan, welches sogar mit einer eindeutigen „Akira“-Referenz als Einstiegsszene etabliert wird, bei weitem nichts Besonderes. Originell sind aber die Details, wie Bogenschützen, deren Pfeile gigantische Pilze sprießen lassen, Panzernilpferde, Schneckenflugzeuge und liebenswürdige Riesenkrebse. Auch werden wir direkt in diese abenteuerlich-dystopische Welt hineingeworfen, ohne direkt zu erfahren, was vor sich geht und wer welche Pläne verfolgt. Nur die Absicht des gutherzigen Mediziners Milo, den viele einfach Dr. Panda nennen, sind klar: Er sucht nach einer Heilung für die durch Pilze verursachte Rostkrankheit seiner Schwester, von der auch der Mentor des von der Regierung gesuchten Pilzterrorists/Antihelden Bisco Akahoshi befallen ist, mit dem ein Bündnis unvermeidbar scheint.
Neue Episoden sprießen derzeit wöchentlich bei Crunchyroll und Wakanim aus dem Boden.
12 Episoden - Serienstart war am 11. Januar
The Case Study of Vanitas - Part 2
Im Sommer letzten Jahres ging mit „The Case Study of Vanitas“ eine besonders attraktiv aussehende Animeadaption des gleichnamigen Mangas von Jun Mochizuki an den Start, die vom „Monogatari“-Regisseur Tomoyuki Itamura und dem Animationsstudio Bones in Angriff genommen wird. Mit dieser geht es jetzt in Part zwei weiter, in welchem der Blutsauger Noe Archiviste und sein Vampirarzt Vanitas nach Gevaudan reisen, um nach einem legendären Monster zu suchen. Das simpel wirkende Abenteuer wird aber schnell auf den Kopf gestellt, als weitere Parteien in der Gegend ankommen und die Charaktere in die Vergangenheit transportiert werden...
Anmutig-blutig wird es wieder bei Crunchyroll und Wakanim.
12 Episoden - Staffelstart war am 15. Januar
